Sonntag, 5. September 2010

El ULTIMO Fin de Semana


Diese Woche ist also die vorletzte Woche gewesen, die wir hier haben – jetzt sind es nur noch 5 Arbeitstage und eine etwa 20-Stunden-Reise, die meine Dampfnudeln mit Vanillesoße und mich voneinander trennen! Hipp Hipp Hurraaa!

Wir haben diese Woche mit unserem dritten und letzten Projekt begonnen: Wir waren am Montag Morgen bei Julio und haben besprochen, was er von uns will. Gleich darauf haben wir dann einen Plan gemacht. Es handelt sich beim dritten Projekt um eine Laden-/Marktforschung. Wir haben drei Läden (in Unicentro, Andino und El Retiro) rausgesucht, das sind die bestlaufendsten, und haben eine Übersicht gebastelt, in der wir von den Besuchern geschätztes Alter, Geschlecht (dieses war leichter schätzbar als das Alter) und Verhalten im Laden aufschreiben konnten und weiterhin den gelaufenen Weg durch den Laden aufzeichnen konnten. Das war dann auch die nächsten vier Tage unsere Aufgabe: wir saßen hinter der Kasse und haben Kunden beobachtet, Zeiten gestoppt und beobachtet. Mit 167 beobachteten Leuten und ebenso vielen Zetteln haben wir dann am Freitag mit der Auswertung begonnen. Erstmal musste das alles in eine Tabelle eingepflegt werden, damit wir die Daten digital haben und dann ging es an so Sachen wir Durchschnitte berechnen. Man sollte nicht glauben, wie lange zwei Studentinnen brauchen, um einen Durchschnitts-Aufenthalt in einem Laden zu berechnen… Das war mir ja vor mir selber peinlich! Aber dann hatten wir den Dreh raus. Am Montag geht’s dann weiter mit verschiedene Schnitte berechnen und Präferenzen feststellen und so.

Am Donnerstag waren wir gerade in der letzten Beobachtungsschicht im Unicentro gesessen, da kamen Lina und Sergio reingeschneit und haben uns geschnappt und sind mit uns in die Zona T, wo wir lecker bei Crepes & Waffles zu Abend gegessen haben (lecker lecker Crepes con Pollo Curry) und Anke und ich uns dann noch einen Eisbecher zusammen gegönnt haben. Der sah so supertoll aus! Hier ist das so, dass man auch tatsächlich das Eis so bekommt, wie es in der Karte abgebildet ist und nicht so wie in Deutschland, wo man nicht wiedererkennt, was die Matschepampe ist ;)

Dann haben wir uns noch eine Bar für nächsten Donnerstag für unser Farewell ausgeguckt und sind dann nach Hause.
Freitags wie gesagt die Auswertung und dann sind wir auch schon daheim gewesen. Gestern waren wir dann endlich im Botanischen Garten. Gut, dass das Wetter mitgemacht hat!  Dort war es SO toll. Ich hatte schon Schlimmes befürchtet, weil Lina meinte, dass es dort immer total voll ist, genau wie im Parque Metropolitano, wo wir es ja vor lauter Leuten gar nicht ausgehalten haben… Glücklicherweise war genau nichts los und ausser einer Gruppe kleiner Kinder haben nur wenige Seelen unseren Weg gekreuzt. Dieser Botanische Garten war ganz untypisch für Bogotá irgendwie, aber gerade deswegen war es auch wieder typisch, denn nichts ist hier richtig typisch… Es gab viele Hauptwege und auch ganz viele Schleichwege. Wenn man die reingelaufen ist, hat man sich gefühlt wie im Dschungel. Es gab nicht als die verschiedensten Pflanzen um einen rum und alles blüht und man hat vom Verkehr eigentlich nichts gehört, ausser die Flugzeuge, die hier direkt über der Stadt starten, was ziemlich laut ist. Freitag auf Samstag haben Anke und ich uns aufgeregt ohne Ende, weil ein Hubschrauber etwa eine halbe Stunde DIREKT über unserem Hotel gekreist ist. Es ist ja nicht so, als würden die Fenster sich ganz schließen lassen, so dass man das nicht so mitbekommt. Aber NEIN, es kommt noch besser. In unserem Zimmer fängt dann alles an zu vibrieren. Heute meinte Sergio, dass es wohl wegen dem Präsidenten war, der hier wohl irgendwo in der Nähe wäre. Meiner Meinung nach muss dann der Präsident unter meinem Bett geschlafen haben, so wie der Hubschrauber geflogen ist… Naja, zurück zum Botanischen Garten. Leider war relativ viel abgesperrt, so dass man einige Wege gar nicht laufen konnte. Wir (Ich) habe(n) Unmengen an Fotos gemacht. Ein paar für euch, damit ihr das Gefühl auch reinkriegt…


Nachmittags waren wir dann noch beim McCafé. Diesmal haben wir zwar bekommen, was wir wollte und auch bestellt haben (unsere Theorie wurde somit also voll und ganz bestätigt), aber leider war der Kaffee saustark und deswegen nicht ganz so gut wie sonst. Ich habe dann mal ein Beispielbild gemacht von den Gehwegen hier. Als Rentner ist man da aufgeschmissen, denn wir ihr auf folgendem Beweisbild sehen könnt, geht mir der Bordsteinrand fast bis zur Kniekehle. Und das ist keine Seltenheit.


Manchmal gibt es Treppen innerhalb des Gehwegs, aber nur wenn man Glück hat. Anke und ich haben auch eine Lieblingsstrasse, in der zwischen der linken und rechten Spur etwa 60cm Unterschied sind. Da fährt man ganz schön schräg, wen man da einen Spurwechsel macht, das sag ich euch!
Wir staunen auch immernoch, wenn wir mitten in dem Millionenverkehr die alten Pferdekarren sehen, die hier mitmischen. Krass, dass hier sogar die Pferde drängeln. Schade, dass sie nicht als Hupe wiehern, dann könnte man mal was neues hören. Man fährt hier übrigens nur mit einer Hand am Lenkrad, die andere betätigt prinzipiell alle 10 Sekunden die Hupe. In Deutschland erschreckt mich das wohl erstmal nicht mehr so schnell!

Heute waren wir dann mit Sergio und Sergio in Zipaquirá. Sergio der Arbeitskollege kam um kurz nach 10 mit seinem Motorrad angebraust und wir waren schon erstaunt, weil wir eigentlich doch ausgemacht hatten, mit dem Auto statt mit dem Motorrad zu fahren. Wir wurden dann aber aufgeklärt, dass wir gleich mit dem Auto eingesammelt werden würden von Sergio dem Freund. Sergio der Freund kam dann auch bald, hatte aber einige Probleme, weil ja bei uns Sonntags die Straße gesperrt wird, damit die Bogotánier joggen und Fahrrad fahren können. Sergio der Arbeitskollege meinte dann, er würde noch sein Motorrad heim fahren, wo wir ihn dann einsammeln würden. Spontan bin ich dann bei ihm mitgefahren, damit ich wenigstens noch eine kleine Motorradtour gemacht habe. Nach 5 Minuten Fahrt waren wir dann auch schon da. Meine Eltern werden es gar nicht gerne hören, dass mir das den Motorradführerschein wieder näher in Sicht gebracht hat… ;) Wir sind dann los nach Zipaquirá, wo wir erstmal einige Stufen zu erklimmen hatten. Der arme Sergio der Freund, denn er war noch etwas hungover und so entstand dieses Leidensbild.


Wir waren dann alle zusammen in der Salzkathedrale. Leider sind die Bilder nicht so ganz gut geworden, weil es da drin einfach so dunkel war. Die tollen Farben hat man nur gesehen, wenn der Blitz am Foto aus war, aber dann war alles verschwommen. Eine Zwickmühle. Naja, ein paar Fotos sind einigermaßen was geworden, die stell ich rein.


Danach sind wir dann essen gegangen in Chía. Dort hat ein Freund der Sergios ein Seafood-Restaurant eröffnet, bzw. da ist gerade so eine Art Soft Opening, also alle Freunde können kommen und sind eben ganz normale Gäste, aber man kann dann eben ganz genau sagen, wie es war und was er noch besser machen kann. Das war aber gar nicht nötig, denn das Essen war – wie bisher immer im tollen Kolumbien – hervorragend. Anke hatte glaube ich jedes Tier, dass es im Meer gibt, auf ihrem Teller. Ich habe mich für eine Wok-Reis-Gemüse-Chicken-Variante entschieden, die sowas von gut war, dass ich gehofft habe, der Teller wird nie leer. Das Fleisch war mal wieder der absolute Hammer. Was die hier anders machen, würde ich echt gerne mal wissen.

In Chía sind wir dann mehr oder weniger unfreiwillig (aufgrund der Unorientiertheit der beiden Herren) noch durch die Altstadt gefahren und haben gesehen, was da los ist. JEDER Bewohner war da auf den Strassen, es war voll bis oben hin!
Danach sind wir noch durch die Dörfer ein bisschen den Berg hochgefahren und waren auf der Suche nach einem passenden Dessert zu dem genialen Essen. Das haben wir dann auch am Straßenrand gefunden. Mit einer Vollbremsung haben wir an einem Stand gehalten und haben superleckere Erdbeeren mit Crema gegessen. So genial! Unterwegs habe ich noch ein paar Schnappschüsse von der tollen, grünen Landschaft gemacht:


Dann ging es noch weiter den Berg hinauf, bis wir einen Aussichtspunkt gefunden haben. Wieder war es schwer, in der Dämmerung ein Bild zu machen, deswegen die besten Versuche. Es war wie gesagt halb dunkel, der Himmel hinter den Bergen war gelb und Bogotá hat schon überall geleuchtet.



Müde und vollgegessen sind wir dann wieder heimgefahren. Gelungener letzter Wochenend-Tag!
Da ich nicht weiß, inwiefern ich diese Woche nochmal zu einem Eintrag komme, mache ich hiermit einen Schlussstrich unter meine kolumbianischen Erfahrungen. Ich schließe mit einem allumfassenden


FAZIT: 
  •   EL PLANETA ESTA EN PELIGRO. AHORRE AGUA Y ELECTRICIDA
  •  In 6 Wochen konnten wir in der Millionenstadt Bogota 3 (in Worten: DREI) weibliche Taxifahrerinnen ausfindig machen. Leider hatten wir nicht das Vergnügen, mit einer zu fahren!   
  •  Über Wilhelmsfelder Schlaglöcher kann ich nur noch müde lächeln, denn ich weiß jetzt: je schneller man drüberfährt, desto weniger merkt man sie. Hat vielleicht was mit Spannung zu tun!?   
  •  An der globalen Erderwärmung sind einzig und allein kolumbianische öffentliche Verkehrsmittel Schuld: Fährt einer vorbei, steht man kurzzeitig vor eine schwarzen Wand. Und zwar wirklich – nur nicht beim TransMileno. Der ist neuer!
  • WAS sind VERKEHRSREGELN??!?!?!
  • Nach 6 Wochen können wir endlich einschätzen, ob der Taxifahrer in die richtige Richtung fährt
  • Ich werde Juan Pablo, unseren DunkinDonuts-Cappuccino-Macher, schmerzlich vermissen
  • Man kann nicht über Luftverschmutzung diskutieren, wenn man nicht in Bogotá war   
  •  Warum die Führerscheinprüfung machen, wenn man den Lappen für 30 Öcken kaufen kann?   
  •  Ich freue mich auf andere Automarken als Chevrolet und Hyundai!   
  •  Meine Stradivarius-Jeans ist der reine Selbstzerstümmler. Neben drei ganz gewaltigen Schürfwunden am rechten Oberschenkel aufgrund gemeingefährlich scharfer Knopf-Innenseiten wurde mir auch das linke Wadenbein komplett aufgeschürft. Und zwar von ganz oben bis ganz unten. Mehrmals.   
  •  Kolumbien ist ein Keks-Paradies   
  • Kolumbien ist generell ein Essens-Paradies!
  • Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte U-N-B-E-D-I-N-G-T nach Kolumbien!!!   
  •  Ich bin tatsächlich traurig, dass wir gehen!

In diesem Sinne: Wir sehen uns nächstes Wochenende :)

Eure LENA


Sonntag, 29. August 2010

El Penúltimo Fin de Semana...

... ist hiermit vorbei. Bei euch eh schon, ihr schlummert wahrscheinlich grade alle friedlich vor euch hin!
Nächste Woche Mittwoch beginnt der September schon! Die ganze Zeit in Deutschland habe ich auf den Kalender an meiner Tür geschaut und gedacht "Bald ist schon August!" und da stand dann quer drüber KOLUMBIEN. Und jetzt ist das ja schon fast vorbei. Wie die Zeit rast!
Gestern sind wir zum Interaktivzentrum "Maloka" gefahren. Wir hatten gelesen, dass es sehr sehenswert ist und das man eben einiges erleben kann. Kann man auch, zumindest wenn man richtig gut Spanisch sprechen kann...
Eigentlich ist das wohl richtig gut, denn man kann ich verschiedenen Räumen recht viel machen, aber eben alles nur auf Spanisch und da es viel technisches und geographisches war, war es etwas schwierig, das alles zu lesen und herauszufinden, was man an den ganzen Gerätschaften so entdecken kann. Wir haben halt alles mal angefasst und ausprobiert, aber so richtig Freude hatten wir nicht, da wir bei den meisten Dingen einfach nicht wussten, was es eigentlich ist... 

Der "Dünn-Mach"-Spiegel. Mein absoluter Favorit ;) Man beachte die nette Beule in meinem Oberschenkel!

Seltsame Verformungen....

 Lena the Explorer. Leider hatte ich keinen Explorer-Partner :(


Crocodile Dundee!

 Umweltfreundliches Fahren mit dem Taxi lernte man hier.

 Ein bisschen Mikroskopieren....


Wie groß sind DEINE Beisserchen!?!

Danach haben wir uns im Maloka noch einen Cappuccino, bzw. ich mir einen Moka Maloka gegönnt. Das war ein Cappuccino mit Zimt und Schokolade drin. Sehr lecker. 
Abends wollten wir ja eigentlich wieder ins Andres gehen mit ganz vielen Millionen Leuten, aber Anke und ich haben dann hier noch ein Nickerchen gemacht und waren danach totaaaal lustlos, so dass wir abgesagt haben. Wäre sowieso wieder so teuer geworden... :(

Heute morgen haben wir dann erstmal relativ lange geschlafen und sind dann nach Usaquén aufgebrochen, auf den Flea Market. Das war sehr südamerikanisch dort, wunderbar. Anke hat sogar ein Mitbringsel erstanden. War ein total schöner Fleck der Stadt, sehr abgetrennt irgendwie vom Rest. Als es dann später anfing zu tröpfeln haben wir uns ein Taxi geschnappt und haben es genau rechtzeitig zum Regen ins Trockene geschafft! Heute nachmittag waren wir dann nochmal im Oma Café, wo wir Sebastian getroffen haben. Er war damals bei der Martini-Night im Conosur dabei (das war übrigens auch in Usaquén!).

Die Iglesia Santa Bárbara de Usaquén

Auf gehts zum Mercado de las Pulgas!


Übersicht über den Markt!


Blümsche


Der Grund für die vielen Stromausfälle - das MUSS er sein!!

Und jetzt liegen wir bereits im Bettchen, ich habe nämlich etwas Kopfschmerzen... 
FAZIT:
  • Meine Schundserie ist beendet. Keine weitere Staffel bisher, bedeutet, ich muss was neues finden. Meine Schwester erwähnte da was mit den Kardashians, dass sie wieder in Miami on tour waren. Das hört sich doch ganz nach Unterhaltung meines Geschmacks an!
  • Wir sind gespannt was die Woche bringt, denn laut der Projektplanung kriegen wir erst Ende der Woche was zum Auswerten.... 
  • Ich habe bisher nur halb so viel geschlafen, wie ich es mir vorgenommen habe. Klappt alles nicht so richtig!
  • Wir haben noch ein Wochenende hier und eins, was wir im Flieger verbringen werden!!!!
  • Das Wasser hat den orangenen Touch verloren. Dafür ist es jetzt leicht gelblich. Yay.

Freitag, 27. August 2010

Esta Semana...

… Und wieder tut es mir leid, dass ich so eine treulose Blog-Tomate bin. Aber irgendwie… ich weiss auch nicht. Wir erleben viel aber irgendwie ist das fuer uns inzwischen so Alltag geworden, dass ich gar nicht mehr weiss, was ich sagen soll. Aber fuer euch streng ich meine paar noch nicht ergrauten Gehirnzellen an und schau mal, was mein Gedaechtnis so hergibt…

Diese Woche haben wir weiter an unserem Projekt Nummer 2 gearbeitet. Das ist ein B2B-Projekt, ich weiss gar nicht, in wie weit ich davon schon erzaehlt habe. Bin auch zu faul, nachzugucken ;)
Jedenfalls eben ein Haufen Internet-Recherche, was sich aber als relativ schwierig darstellte, weil das Internet hier eben manchmal einfach NICHT funktioniert, und man somit nicht wirklich recherchieren kann.
Ausserdem hatten die Firmen, die wir online ausspionieren sollten, nicht wirklich eine transparente Internetpraesenz, so dass wir allein Tage mit der Suche nach Preisen in COP verbracht haben, was nicht gerade spannend ist...

Wir haben Anfang der Woche noch einen kleinen Mini-Reisefuehrer nur fuer Bogotá gefunden, den ich mir dann gleich geschnappt hab. Das ist mehr so ein Prospekt, aber in dem kann ich halt wild rumkritzeln. Habe dann alles eingekreist, was wir schon gesehen haben und festgestellt, dass es ganz schoen viel gibt, was ich noch sehen will. So haben Anke und ich gleich unsere Planung neu gemacht, schliesslich gibt es nur noch zwei Wochenende fuer uns.
Wir wollen unter anderem noch sehen: das Maloka-Interactive-Center, den Botanischen Garten, Usaquén mit seinem Markt, die Salz-Kathedrale, das Stadtzentrum „Chorro de Quevedo“ und den Nationalpark. Wie ihr merkt sind das 7 Sachen fuer 4 Tage. Etwas viel. Das stellt sich aber alles nicht als Problem raus.
Denn zum Beispiel am Mittwoch und Donnerstag waren wir nur stundenweise arbeiten, weil einfach keiner der Projektbetreuer Zeit hatte. Also waren wir am Mittwoch in Mitbringsel-Mission unterwegs und gestern waren wir shoppen.

Die Mitbringsel-Mission bestand eigentlich nur aus Mamas Buch, dass sie sich gewuenscht hat, das ich gleich im ersten Laden gefunden habe. Wir sind dann aber noch weitermarschiert zu den Zentren Andino und El Retiro, wo ich nach was fuer Lisa gesucht habe, aber irgendwie nicht ganz schluessig war, was es denn nun sein soll... Dann habe ich im NAF-NAF noch einen Blazer gefunden, den ich gesucht habe – also endlich ein Erfolg fuer mich :)

Danach sind wir dann dem Bogotá-Restaurant-Fuehrer gefolgt und waren bei Archie’s, einem Italiener. Der war sowas von guuuut, es gab das erste Mal Pizza, seit wir hier sind. Das ganze war – wie in den ganzen Restaurants hier – verglichen mit Deutschland wieder riiichtig billig und ich habe fuer eine Pizza, eine Cola Zero und einen Cappuccino (= Latte Macchiato)  weniger als 10 Euro bezahlt. Ein Traum. In Deutschland werde ich wohl wirklich zum Geizhals....

Gestern morgen waren wir dann auch wieder im Buero gesessen, ohne das einer auch nur eine Minute Zeit hatte. Als wir dann den Martin fragten, ob wir irgendwas machen koennten, war er dann sehr erstaunt und meinte „Warum wollt ihr denn arbeiten?? Raus mit euch, erlebt was, geht was trinken, was auch immer! Weg!! Raus!!“. Naja, bei solchen Worten haben uns dann natuerlich nicht lange gewehrt und sind aufgebrochen. Wir haben uns dann im Hotel was bequemes angezogen und sind los ins Centro Mayor. Und ob ihr’s glaubt oder nicht. Ich hab endlich endlich endlich Stiefel gefunden. Und dann gleich 3 Paar!! Yay. Vorerst bin ich also versorgt. Und ein Mitbringsel fuer den Borschd hab ich auch erstanden. Yibbieeee.

Nachmittags hat uns Sergio vom arbeiten ein Coffee-Date arrangiert, denn wir gehen mit ihm und 49 anderen Leuten (ja, wirklich!) wieder nach Chía ins Andres. Diesmal wissen wir es besser und trinken nur einen Mojito, um wegen den Preisen nicht ins Koma zu fallen! Die Menschen, die wir dort treffen sollten, kennen wir naemlich alle nicht, die sollten wir beim Coffee-Date kennenlernen. Im Hotel klingelte also unser Telefon und wieder mal telefonierten wir mit wildfremden Menschen. Wir haben uns dann fuer das Oma-Café (es heisst wirklich so) verabredet, das ist ganz bei uns in der Naehe am Parque 93, wie so alle guten Cafés und Restaurants.
Der Mensch, den wir treffen sollten, hiess auch Sergio. Lustig. Erst treffen wir Eduardo und Eduardo, dann Sergio und Sergio... :D
Hier funktioniert das mit dem Erkennen ganz leicht. Hab ich auch am Telefon gesagt „You will know who we are!“. Weil man einfach wirklich sofort sieht, wir sind die, die hier nicht hingehoeren.
So war das dann auch, Sergio kam (in Begleitung) und zwar schnurstracks auf uns zu und es ist wirklcih ein grosses Café.
Wieder kam die kolumbianische Art raus – wo wir nur Sergio erwartet hatten, kamen 2 Leute. Die meinten dann, es kaemen noch 2, es kamen aber tatsaechlich noch 4. So ging das Spiel weiter, bis wir zu 16. waren :D
Jetzt kennen wir ja FAST schon die Haelfte der Leute, die am Samstag mitgehen. Das ist doch auch mal was... :)

Wir waren dann dort bis um neun und sind dann heim, haben geduscht und ab ins Bett, wir waren fix und fertig...
Heute haben wir die Besprechung zum dritten Projekt gehabt, das eine Art Marktforschung ist. Das hoert sich nach dem perfekten Projekt an, fuer meinen Geschmack. Wir haben dort so eine Art Observations-Projekt in 3-4 Inkanta-Laeden, wo wir verschiedene Dinge beobachten sollen und dann eben was draus schliessen. Wir sollen zum Beispiel schauen, welcher Besuch zu einem Kauf fuehrt, ob es Regelmaessigkeiten gibt, an welchen Ecken der Kunde immer vorbeikommt, wo nie, was also DIE Verkaufspunkte im Laden sind etc. Genaueres besprechen wir mit Julio heute mittag.
Wir warten derzeit noch auf Mauricio, der ja letzte Woche schon das erste Projekt mit uns besprechen wollte, aber bisher noch keine Zeit hatte, weil er die ganze Woche unterwegs war. Aber irgendwann demnaechst kann er wohl. Dann schauen wir mal, ob wir fuer ihn noch was machen koennen. Mauricio und Alberto (Betreuer des 2. Projekts) fanden unsere Arbeiten aber wohl recht gut :) Ein Erfolg!

Heute werden wir wohl nichts mehr machen, wir sind beide echt muede.
Seit 2 Tagen habe ich jetzt keine Schundserie mehr geschaut. Vorgestern haben Anke und ich zusammen „Leap Year“ geschaut und gestern waren wir ja gleich im Bettchen. Dann kann ich mich heute ganz der Serie hingeben. Es sind noch 12 Folgen glaube ich. Dann habe ich das Staffelende erreicht. Dann muss ich mir ja nur noch ein paar Tage was suchen, bis wir schon im Flieger sitzen. Morgen startet unser vorletztes Wochenende, die Zeit ging diese Woche irgendwie unfassbar schnell rum...
So. Jetzt schauen wir mal, was wir noch so treiben. Wurde ja doch einiges an Erzaehlung!!

FAZIT:
  • Es kommen immer doppelt so viele Kolumbianer, wie geplant sind
  • Pizza vermisse ich auch. Aber selbstgemachte Pizza steht auch auf meiner Wunschliste
  • Das Wetter in Deutschland ist wohl echt scheisse. Wir stellten fest, dass wir erst einmal richtig Regen hatten, das war am Mittwoch. Sonst gibts immer nur mal ab und zu Spruehregen.
  • Mein Regenschirm hier hat etwa 3,50 Euro gekostet. Genauso lange hat er auch gehalten – 3 ½ Wochen. Nach einmal richtigem Regen schiebt sich die Stange immer wieder ein, so dass der Schirm ganz kurz ist und der Schirm klappt sich auch gar nicht erst richtig aus... Hoffentlich kommt nicht mehr so viel Regen
  • Gestern gab es abends Mozzarella Sticks, die aber irgendeine Frucht drinhatten. Wir vermuten Birnen. Interessante Mischung, zusammen mit der Senfsosse... :D

Sonntag, 22. August 2010

Fin de Semana maravilloso

Freunde meines Blogs, es tut mir leid, dass ihr so lange warten müsst, bis neue Einträge kommen, nur leider geht es mir nicht anders - ich muss warten, bis spannenden Dinge passieren. Während dem Arbeiten läuft alles wie immer, deswegen gibt es da nicht so viel zu erzählen...
Am Donnerstag waren wir mit Sandra, der Kollegin aus dem Marketing, in einem der inkanta-Läden und haben uns die Lamy-Deko angeschaut und konnten Vorschläge machen, Anregungen, was fehlt, was ist falsch und bla. War echt cool, für sowas mal "verantwortlich" zu sein und dass die Leute wirklich wissen wollen, wie und was sie anders machen können. Zum Beispiel, dass sie Lamy-Werbemittel - die anscheinend ja sehr rar sind bei ihnen - nicht als Stützmittel für Uhren im Schaufenster dienen sollten. Bei dieser Entdeckung waren sie leicht betreten, die guten!

Sandra hat uns dann noch zu "Crepes & Waffels" mitgenommen, es hört sich sehr amerikanisch an und scheint eine Art Starbucks für Crepes, Waffeln und Eis zu sein, aber als ich Sandra darauf ansprach, meinte sie, dass das eine kolumbianische Firma ist, die es wohl auch nur hier gibt. Dort haben wir dann Eis gegessen - ich hatte die kolumbianische Frucht Guanabana (die gibts aber auch im Mariotti. Haha) und Vanille, Anke hat Mandel und was anderes gehabt, das wohl eine nationale Süßigkeit ist, aber eigentlich genauso schmeckt wie Werther's Original als Eis. Sandra hatte unter anderem Rosen-Eis. Jaaa, Rose. Sie hat uns dann mal probieren lassen, war ganz gut, schmeckt irgendwie so, wie Rosen-Seife riecht, bloß halt als süßes Eis. War auf jedenfall eine Erfahrung wert! 

Freitags waren wir dann nochmal mit den ganzen Kollegen essen, weil Paula sich nochmal dazugesellt hat. Seit dieser Woche arbeitet sie ja nicht mehr und am Montag fliegt sie, deswegen nochmal ein Abschiedsessen im "El Corral", wo Anke und ich auch schonmal gegessen hatten (und 5 Stunden warten mussten, bis wir bestellen konnten). Ich hab dort Mozzarella-Sticks und Pommes gegessen, Anke hatte Country Potatoes und jetzt kommts. Einen Salat. Aber dieser Salat war sowas von der Burner, ich hätte ein Foto machen sollen. Der Salat bestand aus einem Drittel Eisbergsalat (nicht zefleddert, also einfach so, wie wenn man den abschneidet vom Salatkopf), einer drittel RIESEN-Tomate und JETZT KOMMTS aus einem Drittel einer RIESENZWIEBEL. Die drei Sachen lagen dann da auf dem Teller, jedes für sich und mit Sosse übergossen. Da war ich dann über meine Sticks wieder wahnsinnig froh und auch satt ;) 


Am Samstag haben wir dann zum ersten Mal so richtig ausgeschlafen :) Ich kann es also noch, wir können alle wieder beruhigt sein. Wir haben uns dann fertiggemacht und sind frühstücken gegangen, endlich gibts bei Dunkin Donuts wieder Flats. Das sind eigentlich normale Sandwiches, nur flach, wie so dreieckige Toasts, nur in größer und irgendwie so ein bisschen wie Fladenbrot. Da kommen dann verschiedene Sachen rein, ich hab aber nicht Lust auf so vieles gehabt und hab ein Tres-Queso-Flat und einen Cappucchino gegessen. Anke blieb beim altbekannten Bagel Queso Crema.

Nach dem Frühstück haben wir uns dann ein Taxi rufen lassen und sind richtig Downtown/Südstadt gefahren. Dort steht das höchste Gebäude Kolumbiens, auf das man hoch kann. Colpatria heißt das ganze. Dort hatte man einen wahnsinns Blick auf die ganze Stadt, näher eben als vom Cerro Monserrate. Mal wieder lasse ich einfach Bilder für sich sprechen...





Wir wollten dann eigentlich noch in die Maccarena, aber die war zu, man ist da noch nicht mal auf den Vorplatz gekommen. 





Deswegen sind wir einfach noch durch den Park nebendran gewandert und haben uns dann in einem Kleiderladen ein Taxi bestellt. Wie DAS funktioniert hat, weiß ich bis heute nicht. Denn normalerweise ruft man ja da und sagt, Hallo, ich brauche ein Taxi, ich bin hier und hier." Dann sagen die einem, welches Taxi kommt und wie lange es dauert. Aber die Frau hat einfach eine Nummer gewählt, hat dann im Abstand von ein paar Sekunden immer gelauscht und dann eine Taste gedrückt, hat aufgelegt, hat einen Zettel genommen und hat zwei Taxi-Kennzeichen aufgeschrieben. Dann haben wir also draussen gewartet, sicher, dass das nicht hat funktionieren können. Sollen wir jetzt durch Bogotá laufen und warten, bis eines der beiden Taxis zufällig vorbeifährt!? Aber sieh an: 2 Minuten später kam VEG-490 um die Ecke und ab rein mit uns. Zu Hause haben wir dann noch etwas gegammelt, da wir ja so spät erst frühstücken waren und deswegen auch erst später Mittagessen gehen wollten. Wir sind dann gegen 16 Uhr los zum Parque 93, wo die ganzen tollen Restaurants sind. Dort sind wir dann in das Restaurant gegangen, in dem wir beim ersten Mal waren, da wo wir Sushi gegessen hatten. "Osaki" hieß das. Dort haben wir eine Art Reis aus dem Wok bestellt, das war sooooo lecker!


Abends haben wir uns dann fertig gemacht, denn Eduardo wollte uns wieder einsammeln, Natscha's Farewell feiern. Um 19 Uhr hat er uns dann auch eingesammelt und wir sind aus der Stadt raus nach Chía gefahren. Dort ist eine Bar, die nennt sich Andres. Das kann man schon gar nicht mehr als Bar bezeichnen, denn ich wurde informiert, dass da etwa 2000 Leute reinpassen. Und das glaub ich gerne, denn ich hab mich mehr als einmal da drin verlaufen. Diese Bar war sowas von der absolute Wahnsinn, leider kommt es auf keinem Foto raus, wie krass die gestaltet war! Da wurde ALLES verwendet, was geht. An der Decke hingen lauter Sachen, darunter ein Pferd von einem Kinderkarussel und die Geländer waren aus alten Topfdeckeln. Wo auf der Toilette das Wasser zum Händewaschen rauskam war entweder einfach ein altes Rohr oder es lief in einem umgedrehten Ziegel runter, es war einfach nur geil. Wir hatten ja schon gehört, dass es dort wirklich cool sein soll, aber SO GEIL haben wir es uns dort nicht vorgestellt!
Wir wurden dann gefragt ob wir noch was mitessen wollen, aber wir haben erstmal abgelehnt, weil es ja noch nicht so lang her war, dass wir gegessen hatten. Das war aber auch gut so, denn plötzlich kam von überall her Essen und niemand wusste, woher. Also haben wir einfach mal gegessen. Da gabs kleine Kartöffelchen mit Kräutern dran und Fladen mit Schafskäse drauf und dann hat mir der nette Ami, der dabei war, etwas von seinem Fleisch angedreht, weil es SO davon geschwärmt hat. Es war in der Mitte noch ganz roh, deswegen geh ich davon aus, dass es ein Steak war, denn sonst macht man sowas ja nicht. Jedenfalls war dieser kleine Happen SO LECKER, dass ich fast ausgeflippt bin. Der nette Ami hat mir denn ein Stückchen abgegeben. Auf dem Foto sieht es riesig aus, aber glaubt mir, der Teller war winzig, es war wirklich nur ein kleines Stück ;) Dann gab es noch was anderes, was ich irgendwie nich definieren kann. Eine Art Calzone aus einem süßen Teig mit Käse drin. Ein Geschmacksfeuerwerk!

Ich war hin und weg von dem Essen und wusste gar nicht, wohin mit mir. Als dann auch noch mein Mojito mit einer ERDBEERE kam und zwar in einer SCHALE waren meine Nerven dann komplett zerstört. In dem Moment kam einfach alles zusammen, es war so cool.

Wir waren dann irgendwann noch bisschen tanzen - diesmal kein Salsa, nur Anke und ich abrockend zwischen den verschiedensten Leuten. Jung und alt und aus den verschiedensten Ländern. Herrlich. Das gute ist, dass man sich um die Heimfahrt keine Sorgen machen muss, denn man kann sich hier so versichern lassen mit seinem Auto, dass man einen Fahrservice hat. Da meldet man sich dann wohl irgendwie an, dann reservieren die dann einen Fahrer, man kommt dann mit seinem Auto und die fahren einen dann später mit dem Auto heim. Erst unterwegs fragten wir uns dann (Anke und ich), wie denn der gute Mensch wieder zurückkommt, aber anscheinend gibt es da so Rundfahrten-Touren, die die Fahrer wieder einsammeln. Zu krass. So muss man sich nie sorgen machen, wer fährt und so. Am Anfang haben wir auch am Eingang von zylindertragenden Menschen ein Bändchen um das Handgelenk bekommen mit einem Schutzengels-Flügel, das uns an "Don't drink and drive" erinnern soll! Das hab ich immernoch an, denn ich kriegs nicht mehr ab ;) Hier die Bilder des Abends:









Anke liegt jetzt noch im Bett, denn sie hat gestern den großen Fehler begangen, den Amis "Ex oder nie mehr Sex" beizubringen und das ganze mit Whiskey on the rocks. Da blieb ich lieber bei meinen Mojitos... :) Wir hatten auch gesagt, dass wir schauen, dass einer von uns immer einen klaren Kopf hat, das war in dem Fall also ich :) 


Jetzt sitz ich hier und hab also endlich Zeit, euch zu schreiben. Schätzungsweise gehen wir heute dann auch nicht mehr weg, schade, weil ich bin topfit! Deswegen warte ich jetzt einfach mal, ob sich Herrschaften in Skype trauen :)


FAZIT:
  • Heute gehts für mich wohl nicht nach Usaquén auf den Markt :(
  • Niemals einen Salat bestellen, bei dem nicht mehr als 3 Zutaten dabei stehen, sonst endet ihr wie die arme Anke
  • Seit ein paar Tagen hat unser Wasser hier einen orangenen Hauch. Nice.
  • Heute ist es so weit: ich werde die zweite Staffel meiner Schundserie beenden und kann voller Freude in die dritte Runde starten
  • Ich hätte Lust, heute abend, wenn Anke denn jemals wieder fit wird, Calentado essen zu gehen. Yay!
  • Schätzungsweise wird es auf Spaghetti mit Napoli-Sauce rauslaufen!