Montag, 2. August 2010

El primero día

Heute war also der erste Tag. Den habe ich gleich mal morgens um 7 begonnen. Gut, dass ich seit mehr als einem Jahr - aus bisher unbekannten Gründen (ich räuspere mich ironisch) - nicht mehr ausschlafen kann! Dabei wäre heute DER Tag gewesen, denn um 10 Uhr sollte uns ja der Martin wecken. Hat er übrigens vergessen. Haha. Um halb 12 hat er dann mal angerufen. 

Heute morgen hab ich dann also den Post für den gestrigen Tag eingestellt und ein bisschen auf Facebook gestalkt. Dann war ich duschen. Bis ich gestern überhaupt mal rausgefunden habe, wie der Wasserhahn angeht... Der Wahnsinn! Ein Grund für die Kälte hier drin könnte sein, dass wir in unserem Bad einen "Abzug" haben. Das bedeutet, in der Decke ist einfach ein Loch. Genial. Da kommt einiges an kalt rein, was die nicht abgedichteten Türen dann noch weiter unterstützen. Aber in der Nacht gings eigentlich so unter der Decke. Heute war auch eine Frau an der Rezeption (Susanna), die Englisch kann. Und zwar echt gut. Susanna hat uns dann nochmal sehr nett über alles aufgeklärt, wo wir Geld wechseln können und wo der nächste größere Supermarkt ist. Über die Rezeption ist eigentlich alles möglich! So konnten wir unseren Safe einrichten, was uns ungemein beruhigt hat. Das kleine Ding ist jetzt auch voll bis oben hin. Dass jemand unseren Code knackt, ist jetzt auch nicht mehr möglich, den kann man nämlich manuell ändern. Ha. Außerdem haben wir dafür sorgen können, dass jeder von uns 2 Handtücher bekommt, nicht nur 1 mittleres :) 
Mein Voll-Power-Fön gibt aus der Steckdose hier nur ein laues Lüftchen, das liegt wohl an der unterschiedlichen Watt- oder Voltzahl. Was auch immer - ich bin eine Niete in dem Zeug. 


Wir sind dann gleich losgezogen und wollten "mal eben" unsere US-Dollars tauschen. Eine dreiviertel Stunde und 2 Fingerabdrücke von Anke später hatten wir sie dann in der Tasche, die ersten Pesos. Zurück im Apartment haben wir uns dann umgezogen, man hatte uns nämlich mitgeteilt, dass die Kolumbianer eher förmlich angezogen sind. Also ins Blüschen geschmissen, schicke Hosen an und in die extra gekauften Schuhe (von denen ich jetzt natürlich Blasen habe, wie von allen neuen Schuhen....). Der Martin hat uns um 12 hier abgeholt (wenn ich sage um 12 meine ich immer so 10-20 Minuten später. Das ist das kolumbianische 12 Uhr!) und uns ein bisschen den "93 district" gezeigt, wo wir essen können, wo wir einkaufen können, wo die Firma ist. Wo der "Parque 93" ist wissen wir jetzt auch, das ist ein sehr bekannter Park, den wir am Wochenende mal ansehen werden, denke ich! 
Dann ist er wieder gegangen, wir sind dann gleich ein paar Sachen einkaufen gegangen. Unser Plan ist, morgens was zu frühstücken (das Apartment beinhaltet Frühstück, wir sind morgen mal gespannt, was auf uns zukommt!), mittags essen zu gehen und für abends haben wir dann auch immer was da, heute hat Anke einen Salat gezaubert. Es ist alles eigentlich recht günstig, manches wie in Deutschland, vieles ist billiger. Man muss eben immer umrechnen, um sich ein Bild zu machen. Wir haben auch schon einen Laden gesehen, in dem es Taschen für 10-20.000 COP gibt, also nicht mal 10 Euro :) Ohjemine, das kann ja was werden :D 


Um 14 Uhr waren wir dann in der Firma (deutsche Zeitvorstellung), um 14 Uhr hat uns Martin dann abgeholt (kolumbianische Zeitvorstellung). Die Firma ist topmodern, sieht super aus. Die Leute sind alle nett, aber sprechen wirklich kaum Englisch. Ein paar wenige. Alejandro war gegen später auch da und hat uns willkommen geheißen. Ale-ale-jandroooo. 


Wir haben hier 3 Projekte die wir bearbeiten sollen. Entgegen unserer Erwartungen werden wir hier keine lockeren Arbeitszeiten haben, sondern eher richtig rangenommen! Die haben eine Arbeitszeit von 8.30 bis 18.30 bei einer Stunde Mittagspause. Wir vermuten, dass sie aufgrund ihres Effizienz-Defizit länger arbeiten müssen. Schnellstens sollten wir uns eine kolumbianische Arbeitsmoral zulegen, denn trotz verkürzter Arbeitszeit bis 17.30 Uhr wären wir nach einer Woche mit den 3 Projekte fertig, für die eigentlich je Projekt 2 Wochen eingeplant sind! Naja. Es gibt auch noch zusätzliche Projekte, falls wir früher fertig sein sollen. Die Projekte sind echt interessant, ein Marketingprojekt, eine Analyse und eins ist eine Art Marktforschung. 
Es wurde angekündigt, dass wir in die verschiedenen Inkanta-Läden fahren werden, von denen es in Bogota etwa 23 Stück gibt. Was die an Deko-Artikeln haben, da würde meine liebe Lisa-Schwester wahrscheinlich lautstark aufheulen, ich soll sowas mitbringen :) Aber das ist leider zu teuer für meinen Geldbeutel. 


Unsere Aktivitäten werden wir wohl auf die Wochenenden legen müssen, denn es wird recht früh dunkel und sobald es dunkel ist, sind die Straßen eigentlich wie leer gefegt. Am Tag ist es wahnsinnig voll hier. 


So. Ich bin müde, Anke ist schon fertig gemacht, es wird Zeit fürs Bettchen!!



FAZIT:
- die kolumbianischen Charts werden von einem Gespann dominiert, dass aus zwei Typen besteht. Einer sieht auf de ersten Blick aus wie Sean Paul, der andere ist einfach wirklich in JEDEM Musikvideo hier zu sehen
- hier wird ÜBERALL der Reisepass verlangt, man muss sich überall identifizieren, Fingerabdrücke lassen und seine Dokumente kopieren lassen 
- ich habe mein Bergsteiger-Outfit vergessen. Das ist schlecht, denn das braucht man eigentlich, wenn man durch die Straßen läuft, so kaputt wie die sind. dauernd bergauf und bergab!


Dickes Küsschen von eurer Lena

1 Kommentar:

  1. Also ich will dann nun auch wissen, wie die Typen heißem , die die Charts dominieren.. Da gibt's ja bestimmt 'nen Song bei You Tube. Kannst den Link ja mal hier einbauen.
    Berichte bitte weiter fleißig, wir alle verfolgen mit großen Interesse.

    Liebe Grüße aus dem kraichgau, Anette

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