Montag, 2. August 2010

Las primeras impresiónes

Auf vielfachen Wunsch wird es also auch auf meiner nächsten Abenteuertour einen Blog geben, in dem ich von meinen ganzen Erfahrungen hier berichte. Diese Mal muss ich nichts alleine bestreiten - ich habe schließlich eine Mitstreiterin: ANKE =)

Inspiriert durch die gute Whitney Houston, die gerade "Step by Step" auf meinem iPod trällert (ja, ich habe es gewagt, das gute Stück mitzunehmen!) schreibe ich jenen ersten Teil, dessen ihr euch gerade erfreut, auf dem ersten Flug von Frankfurt nach Madrid. Ich muss sagen, nach diesem Morgen glaube ich kaum, dass Kolumbien uns noch groß was anhaben kann (Edit: dies stellte sich im Nachhinein als Lüge heraus!), denn NICHTS ist abenteuerreicher (Edit: erneut, falsch!), als Sommersaison-Zeit am Frankfurter Flughafen. Aus lauter Angst, ich könnte Details vergessen, verfasse ich diese Zeilen auf einem Block, gewillt, das ganze später noch abzutippen (wie ihr seht hat es funktioniert!). Also nun zum ersten Abenteuer:

Abfahrt war um 6.40 Uhr bei mir. Flug um 9.35 Uhr. Wäre meine Familie hingefahren, wären wir um die Abholzeit wohl schon in FFM gewesen, aus lauter Panik, es könnte was schiefgehen ;)
Doch so ging es auch ganz gemütlich nach Frankfurt, Zeit war auch eigentlich wirklich genug. Dies wäre der Fall gewesen, wäre die Flughalle leer gewesen. Aber sie war voll. Und zwar so richtig. Ach ja. Wir kamen in den Genuss des Business Parling. Business bedeutet, man zahlt 4,50€ Parkgebühr für 30 Minuten statt 2,50€, die ja an sich schon echt krass gewesen wären. Wir kommen also in der Abflughalle an (A oder B war - wie sich herausstellte - völlig egal). Wir reihten uns also nach einiger Verwirrtheit, wo denn jetzt unser Schalter sei, in irgendeine der ewig langen, sich quer durch die ganze Halle und einmal aussenrum windenen (mein Ernst!) Schlangen ein, um kurz darauf auf die Tatsache aufmerksam gemacht zu werden, dass man für die Schlange einen Boarding Pass braucht. Aha. Den kriegt man doch am Schalter, für den wir anstanden!? Wohl nciht. Also wieder quer durch die Halle. Tatsächlich, es gab Self-Check-In-Schalter. Also dort Tickets abgeholt (das Einzige, was problemlos ging an dem Morgen) und wieder in die Schlange von ungelogen hunderten von Menschein eingereiht, um Gepäck aufzugeben.
 

Dort merkten wir, dass wir es NIEMALS schaffen würden, wenn wir am Ende der Schlange bleiben. Anke's Papa hat uns dann kurzerhand geschnappt und irgendwo ganz vorne in die Schlange gepackt, wo sich ein Ami lautstark beschwerte. Uns egal, weil wir hätten sonst DEFINITV den Flieger verpasst, was ich dann aber trotzdem fast noch hätten ;)

Dann alles aufgegeben, nochmal Pee und ab zur Sicherheitskontrolle. Von Anke's Eltern verabschiedet und zack, los gehts... oder NICHT, denn wir standen wieder in einer Schlange. Man hätte meinen können, man ist in den USA - überall wurden einfach mal Schlangen gebildet. Es ging sowas von langsam vorwärts, dass ich schon vermutet habe, die schwarzhaarige Frau von der Famila-/Kauflandkasse hätten den Job gewechselt und die Kontrollen übernommen (jeder Östringer & Timm sollten an dieser Stelle wissend nicken und ihr Mitgefühl kundtun, denn schließlich war jeder Mal in der misslichen Situation, diese Kasse gewählt zu haben). Da drängelten sich noch panisch Amis vorbei, die meinen "9.20 boarding time!!! Can we pass? Otherwise we will miss the flight!". Alles klar, vorbeigelassen. Auf's eigene Ticket geschaut. Gesehen, dass um 9.00 boarding time war. Na geil. Zu diesem Zeitpunkt war es 8.55 Uhr und alle 5 Minuten gings mal einen Zentimeter vorwärts. Dann haben uns nette Menschen vorgelassen. Natürlich habe ich dann gepiept und musste von oben bis unten abgetastet werden. Meine Tasche musste ich auch öffnen. Glücklicherweise habe ich geahnt, woran es liegen könnte und habe die Dame darauf hingewiesen, dass mein Buch da drin einen Magnetverschluss hatte. Wissend nickend hat sie mich dann weitergehen lassen. Um 9.15 Uhr konnten wir dann direkt in das fast volle Flugzeug stürmen, wo es kurz drauf losging. Bisher alles ruhig, doch innerlich brodle ich. Neben mir sitzt eine ganz liebe kleine Spanierin, aber links sitzt jemand, den ich der indischen Kultur zuweisen würde. Jedenfalls. Bisher kannte ich das von der japanischen Kultur, dass man ofen durch Geräusche bekundet, wenn es einem schmeckt. Aber Inder? Jeder, der mich ein bisschen kennt weiß, wie mich ESSGERÄUSCHE zur Weißglut bringen können. 

Ich habe also - schlagartig appetitlos - auf meinem Marmeladenbrötchen herumgekaut, während von enebnan die bemerkenswertesten Geräusche zu vernehmen waren. Weiterhin könnte ich wetten, dass jemand in meiner Reihe noch Probleme mit Körperausdünstungen hat, denn ab und an riecht es etwas streng. Nun gut, ich will keine Anschuldigungen machen. Weiterhin ist der nette Herr etwas grob orientiert denn mein Arm wurde bereits mehrfach böse eingeklemmt. Deshalb habe ich beschlossen, für meinen lieben Timm die nächsten 6 Wochen an meinen feinmotorischen Fähigkeiten zu arbeiten. Über mögliche Erfolge werde ich euch auf dem laufenden halten.
So. Wir gehen langsam runter (eher ziemlich schnell, wenn ich mal genau hinfühle). Deswegen. Bis zum nächsten Abschnitt!


In Madrid haben wir erstmal ewig und drei Tage gebraucht, bis wir gerafft haben, wo wir hinmüssen. Wir mussten nämlich nochmal neu einchecken, hatten somit auch noch keine Tickets. Irgendeine Passkontrolleurin hat uns dann aufgeklärt, dass wir mit dem Shuttle zum anderen Terminal fahren müssen. Den Shuttlebus haben wir relativ schnell gefunden, die Fahrt ging etwas länger, weil die Terminals wahnsinnig weit auseinander liegen. Angekommen, eingecheckt, gleich mal festgestellt, dass die Spanier alles bissl einfacher angehen, dementsprechend haben wir auch relativ lange gestanden, bis wir eingecheckt waren. Dann gewartet, ins Flugzeug, und gestaunt: Avianca hat am Sitz vom Vordermann noch viel mehr, als Delta Airlines. Sogar einen Kleiderhaken! 

Der Flug war sowas von unspektakulär und langweilig, dass ich gar nicht mehr drüber nachdenken will. Noch nie habe ich mich SO gelangweilt, so wenig schlafen können und so weiter. Wir haben festgestellt, dass wir an Bord die einzigen Nicht-Spanisch-Sprechenden Passagiere waren. War bei der Essensverteilung recht lustig, weil das einzige, was ich verstanden hab war "Pollo", was ich dann auch gleich gegessen habe. War aber auch ok so. Vor Freundlichkeit strotzen die Stewardessen da nicht unbedingt, aber selbst wenn sie nett gewesen wären, hätte ichs eh nicht verstanden. 

In Bogotá mussten wir dann gleich durch die inmigración. Da gab es 3 verschiedene Schlangen, die zu 2 verschiedenen Schlangen wurden und keine Ahnung, wer wo hin muss. Wir haben uns dann einfach irgendwo eingereiht, weil wir dachten, wir sind eh die einzigen, die NICHT aus Kolumbien kommen. Unsere erste Hürde haben wir dann gemeistert, die Frau am Schalter war sehr nett und nachdem sie merkte, dass wir nix raffen hat sie ganz langsam geredet und nur Schlagwörter genannt, so dass das wirklich einfach zu machen war. 

Dann auf die Koffer gewartet und die kamen dann auch. Krass war, dass man hier sogar dann zur Seite genommen wurde und man dem Sicherheitspersonal sein Gepäck-Aufkleber zeigen muss, damit die wissen, dass man den richtigen Koffer hat! Dann durch den Zoll, einfach das Ding abgegeben und raus. Das "draußen" war eigentlich das einschüchternste von allem, denn da standen hunderte Menschen hinter einer Absperrung, alle mit Schildern in der Hand und suchen die Leute. Wir also mit den Augen die Schilder abgeklappert, aber war erstmal nix dabei. Dann haben wir uns an den Rand gestellt und verschüchtert umhergeschaut. Es war übrigens um 20.30 Uhr schon stockdunkel hier. Da kam der Julio mit einem "Lena Becker"-Schild auf uns zu und hat uns mitgenommen. Bis wir dann gerafft hatten, dass er uns erklären will, wir sollen an der Straße warten, hat es auch nochmal 5 Minuten gedauert ;)


Wir wurden dann im schicken BMW (wie sich das gehört) eingesammelt, nachdem wir uns schon die Hintern halb abgefroren haben und dann zum Apartment gefahren. Gut, dass ich so müde war, denn sonst hätte ich bei der Fahrweise der Kolumbianer wohl mehrere Panikattacken bekommen. Nach so 25 Minuten hat er dann gemeint, hinter uns wäre die Firma und da haben wir auch schon am Hotel gehalten.

Am Gitter wurde dann geklingelt, ein kleiner Mann kam heraus und hat uns aufgemacht. An sich ist es total in Ordnung hier. Wir mussten dann so einen Wisch ausfüllen und dann haben wir den Schlüssel bekommen. Die Aussage "bilingual" sollten sie bezüglich ihres Personals mal lieber ganz schnell wieder von der Internetseite nehmen, das ist nämlich eine Lüge. Zumindest weiß ich nicht, welche Sprache der kleine Mann noch gesprochen hat. Wir haben von seinem Spanisch äußerst wenig verstanden und wurden das erste mal so richtig damit konfrontiert, wie wenig wir verstehen und wie wenig wir selbst können. Aber jetzt warten wir mal ein bisschen, bis wir uns eingehört haben, vielleicht wirds dann besser.

Unser Apartment hat ein kleines Zimmerchen mit Couch, Tisch, Stühlen und einer kleinen Küchenzeile, ein Zimmer mit 2 Betten, einem Schrank, einem FLATSCREEN!, ein paar Kommoden und einem Spiegel und ein minikleines Bad. Wir bemerkten schnell, dass es Handtuch-Mangel geben wird (es sind nur 2 mittlere da!), aber auch das werden wir irgendwie regeln können. Ansonsten ist es in dem Apartment einfach nur KALT. Wir haben beide im Jogginganzug mit dickem Pulli und Wollsocken geschlafen. 


Seit 7 Uhr bin ich jetzt wach, Anke war kurzzeitig auch mal unter den lebenden, pennt aber schon wieder ;) 


Um 10 Uhr "weckt" uns der Martin und um 12 Uhr gehen wir wohl das erste Mal in die Firma. Bis dahin schaffen wir es vielleicht noch, uns etwas zu essen und trinken zu besorgen... Wir werden sehen.
Bis ich übrigens Internet hatte ... :D Die Pin, die der kleine Herr uns gegeben hat, hat nämlich nicht funktioniert, jedenfalls nicht im Apartment. Ging zwar im Bereich des Rezeption-WLAN, aber mit dem Apartment-WLAN, wo wir vollen Empfang hatten, wollte er mich nicht verbinden. Aus lauter Verzweiflung habe ich dann heute morgen einfach ein anderes WLAN mit fast vollem Empfang gewählt und das Kennwort eingegeben - was ja eigentlich utopisch ist, dass das funktioniert - aber: ES FUNKTIONIERT! Irgendein WLAN mit dem Hotel-Passwort und hier bin ich, online und voll am Start :) 




FAZIT (von Caro abgekupfert):








- Cola-Light-Flaschen kündigen sic mit "Ich komme!" an
- die Leute, die bei Avianca arbeiten, sind NOCH langsamer als die schwarzhaarige Kassiererin
- alle außer wir hatten ihre Koffer in seltsame grüne Frischhaltefolie eingewickelt
- bisher haben wir nichts außer "por favor", "gracias", "equipaje de mano" und "adémas" verstanden. Aber lesen klappt ganz gut. 
- der Pilot von Avianca ist Vegetarier
- Bilingual heißt: Spanisch und Spanisch mit einem Bösen Dialekt
- ich muss shoppen gehen, denn ich habe zu wenig warme Kleidung dabei
- Julio ist gar nicht SO klein

Ich werde jetzt glaube ich erstmal duschen gehen!
Es knutscht euch,

die Lena



1 Kommentar:

  1. Hi, keine Zeit für eine langen Kommentar. Aber ich will Euch wissen lassen, dass ich
    - froh bin, dass ihr gut gelandet seid,
    - Euch eine gute Zeit wünsche reich an (positiven )Erfahrungen,
    - beim Lesen schon wieder soo lachen musste,
    - Euch empfehle, den Flatscreen zu verwenden, um möglichst viele spanische Filme / Nachrichten / Dokus anzuschauen, um in die Sprache über möglichst viele verscheidene Kanäle einzutauchen,
    - gleich mal ein spanisches Buch zu kaufen (vielleicht eins, das ihr schon kennt? -> aus dem gleichen Grund) ),
    - dict.leo.org ->Spanisch zu eurem besten Freund zu erklären
    - und ansonsten alles aufzusaugen, was man so aufsaugen kann in 6 Wochen Kolumbien,

    Einen Knutscher zurück, Anette

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